Ein Bericht von unserem Club-Mitglied Lars Jensen.
Diese (Um-)Bauanleitung beschreibt, wie man aus einem einfachen Standmodell im Maßstab 1:87 ein beleuchtetes macht.
Zuerst sollte man sich überlegen, was für ein Fahrzeug man umbauen möchte. Zum Einstieg eignen sich dabei Fahrzeuge die größer sind, wie z.B. (kleinere) LKWs oder auch Transporter, damit man genug Platz darin hat um die Elektrik zu verstecken.
Desweiteren sollten Grundkenntnisse des Lötens und ebenso das passende Werkzeug, wie kleinere Zangen bzw. Seitenschneider, dünne Bohrer, Feilen und scharfe Messer, vorhanden sein.
Aufgrund der kleinen Größe der Scheinwerfer oder Rücklichter verwende ich nur SMD-Leds. Diese sind in unterschiedlichen Größen erhältlich. Für die meisten Lichter reichen die LEDs der Bauform 0603 aus. Diese sind 0,8 * 1,6 mm groß und sowohl mit als auch ohne Anschlussdrähte erhältlich. Bei weißen LEDs sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht kalt-weiß sind. Das sieht einfach nicht realistisch aus. Warm-weiße LEDs sollten es mindestens sein.
Werden die LEDs ohne Anschlussdrähte gekauft, müssen diese logischer Weise vor dem Einbau in das Fahrzeug mit selbigen versehen werden. Dafür verwende ich 0,5mm dünnen Kupferlackdraht. Dieser hat den Vorteil, dass er aufgrund seines Lacks isoliert ist. Beim Verlöten brennt der Lack an der jeweiligen Stelle ab und gibt das Kupfer darunter frei.
Allerdings ist das Löten von SMD-Leds keine einfache Sache und benötigt Erfahrung und Übung.
Nun zum eigentlichen Umbau:
Im ersten Schritt wird das Fahrzeug in seine Einzelteile zerlegt, um Alles vernünftig erreichen zu können.
In diesem Fall wurden zuerst die vordere Achse entnommen und dann das Führerhaus inklusives des Vorbaus (hier dient es der leichteren Handhabung, die Lichter des Fahrzeuges sind im Rahmen eingelassen). Dieser ist bei den meisten Fahrzeugen über den Kühlergrill mit dem Fahrwerk verbunden. Hier ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt, da nicht jedes Fahrzeug gleich auseinander zu bauen ist und man sich erst mal einen Überblick verschaffen sollte.
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Den Kofferaufbau brauchen wir nicht zu demontieren, da er einen abnehmbaren Deckel hat.
Bei diesem Fahrzeug konnten die Lichter von hinten aus den Fassungen gedrückt werden. Man sollte versuchen, diese immer zu verwenden, es sieht einfach besser aus, wenn die LEDs von außen nicht zu sehen sind.
Im zweiten Schritt wird eine LED probehalber hinter die Fassung gehalten, um zu gucken ob der Durchmesser der Lichter ausreichend ist und wo eventuell etwas durchscheint. Deswegen wurde bei diesem Umbau die Lampenfassung mit einem dünnen Bohrer aufgebohrt.
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Anschließend wird das Fahrzeug bzw. der Rahmen mit schwarzem Edding oder Farbe angemalt, sollte das Fahrzeug einen weißen Rahmen besitzen ist es mit einer Schicht meistens nicht getan und man sollte nach dem Trocknen noch einmal mit Farbe den Rahmen anmalen.
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Ebenso werden die beiden kleinen Lichter an den Seiten schwarz angemalt. Dabei sollten auf keinen Fall die Stirnflächen mit angemalt werden.
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Nachdem Lackieren sollte der Test mit der LED noch einmal durchgeführt werden, nichts ist ärgerlicher als ein Fahrzeug welches überall Leuchtet.
Ist alles getrocknet kann man die Lichter wieder einsetzen.
Im dritten Schritt werden die LEDs dann von hinten an die Lichter geklebt.
Dazu sollte man erst ausprobieren, wie die LED am besten sitzt und man die Drähte am besten verlegen kann. Hat man eine gute Möglichkeit gefunden, werden die LEDs angeklebt. Dazu verwende ich Sekundenkleber. Man sollte die frisch angeklebte LED einen Moment festhalten bzw. vorsichtig andrücken (ACHTUNG mit den Fingern bei der Verwendung von Sekundenkleber!).
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Sind die LEDs fest, verlegt man die Kabel unter dem Fahrzeugrahmen nach hinten in den Kofferaufbau. Dieser hat in meinem Fall schon Löcher, so dass ich hier nicht bohren brauche. Die Kabel werden durch die Löcher geführt und erstmal lose in den Aufbau gelegt.
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Im vierten Schritt werden die Rücklichter eingebaut.
Auch hier werden wieder SMD-LEDs verwendet. Da bei diesem Modell keine Rücklichter aus durchsichtigem Kunststoff vorhanden sind, sondern diese aufgemalt wurden, wird das Gehäuse des Aufbaus an der Stelle aufgebohrt. Dabei sollte man vorsichtig und mit einem kleineren Bohrer anfangen und das Loch in mehreren Schritten auf die gewünschte Größe bringen. Auch hier sollte vorher getestet werden, ob etwas durscheint und gegebenenfalls mit Farbe gearbeitet werden.
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Sind die Löcher in der Größe ausreichend, werden die LEDs hinter geklebt bzw. rein geklebt (Auf den Verlauf der Kabel achten!). Bei Fahrzeugen mit durchsichtigen Lichtern empfiehlt es sich, die LEDs von hinten einzukleben. Das erzeugt dann einen realistischen Lichtschein.
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Auch hier gilt es die LEDs anzudrücken, bis der Sekundenkleber abgebunden hat. Dann werden die Kabel in den Aufbau geführt.
Im fünften Schritt werden die Kabel verlötet.
Dazu wird jeweils der Minuspol der ersten LED mit dem Pluspol der zweiten verlötet, so dass die LEDs in Reihe geschaltet sind. An die beiden verbleibenden Pluspole kommt jeweils ein Vorwiderstand. Bei meinen Fahrzeugen verwende ich dafür 20 kOhm, da meine Spannungsquellen auf 16V ausgelegt sind. Der Widerstand sollte aber an die jeweilige Eingangsspannung und an das persönliche Gefallen angepasst werden. Wer die Autos lieber heller leuchten lassen möchte greift zu einem kleineren Vorwiderstand. Gegebenenfalls ist hier etwas ausprobieren nötig.
Im sechsten Schritt wird die Zuleitung angeschlossen.
Dafür werden die beiden Widerstände zusammen gelötet und mit dem Pluspol der Zuleitung verbunden. Die beiden Minuspole werden ebenfalls zusammen gelötet und mit dem Minuspol der Zuleitung verbunden. Als Zuleitung habe ich auch 0,5mm-Lackdraht verwendet. Es kann aber auch eine dünne Litze verwendet werden.
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Anschließend wird alles isoliert , dazu eignet sich Schrumpfschlauch oder Isolierband. Dann sollte man noch eine Funktionsprobe machen, denn jetzt hat man noch die Chance leicht alles zu erreichen.
Ist alles isoliert und funktionsfähig wird es im Aufbau verpackt.
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In diesem Beispiel ist sehr viel Platz im Aufbau, so dass es nicht so wichtig ist, wie die Kabel drin liegen. Bei kleineren Modellen muss darauf geachtet werden, dass die Gehäuse anschließen noch zu schließen sind und kein Kabel oder Draht irgendwo zwischen klemmt.
Fertig:
Benötigtes Werkzeug:
- Seitenschneider
- Flachzange
- Pinzette
- (Cutter-)Messer
- Feilen
- Kleine Bohrer (0,5mm - 2,5mm)
- Lötstation mit passender, kleiner Lotspitze und dünnem Lötzinn
- eventuell Nadeln und Zahnstocher zum Zerlegen des Modells
Benötigtes Material:
- SMD-LEDs in warmweiß und rot (nicht größer als Bauform 0603, bei Bedarf auch kleiner, eventuell auch in gelb)
- Kupferlackdraht mit 0,5mm Durchmesser zur einfacheren Unterscheidung von + und – in zwei Farben
- Widerstände (passend zur Versorgungs-/Eingangsspannung)
- Isolierband / Schrumpfschlauch
- Klarer Sekundenkleber